Unwetter- Großschadenereignis in der Gemeinde Leobendorf

Ein Land im Katastrophenmodus

Wie allen hinreichend aus den Medien bekannt ist wurde auch unsere Marktgemeinde sehr hart von dem Unwetter am vergangenen Wochenende getroffen. Erste Einsätze waren bereits am Freitagnachmittag zu verzeichnen. Jedoch sehr moderat und eigentlich nicht in ungewöhnlichem Umfang.

Ab Samstagmittag hatte uns dann die Wetterlage für mehrere Tage fest im Griff. Es begann mit extrem langanhaltenden Starkregen, was dazu führte, dass die Pegel der Regenwasserkanäle stark anstiegen. Parallel wurden gemäß Hochwasseralarmplan die notwendigen Vorkehrungen seitens Gemeinde und Feuerwehr beim Tresdorfer Graben bzw. in der Au beim Bahnhof Leobendorf getroffen. Mittels dieser Maßnahme wird verhindert, dass Donauhochwasser die westlichen Gebiete des Ortsgebietes überschwemmen. Parallel muss aber permanent mit starken Pumpen das Wasser, welches eben Richtung Westen abläuft weitergepumpt werden. Diese Lage konnte die Feuerwehr bis dato erfolgreich beherrschen.

Durch die enormen Regenmassen und den aufkommenden Wind wurden wir jedoch sehr intensiv gefordert. In der Erstphase hauptsächlich mit undichten Dächern und Sicherungsarbeiten. Später wurden daraus immer flächendeckendere teils sehr starke Überschwemmungen. Weiters hatten wir mit Hangrutschen und Problemen an den Dämmen zu kämpfen.

4×24 Stunden im Einsatz

Es wurde im Feuerwehrhaus Leobendorf eine Einsatzleitzentrale für die gesamte Marktgemeinde Leobendorf eingerichtet und von dort aus alles, im Einsatzgebiet der Marktgemeinde betreffend selbst disponiert da auch die Notrufdisponenten an die persönliche und auch techn. Leistungsgrenze stießen. Es wurde eine Priorisierung eingerichtet und wir konnten alle Einsätze in einer angemessenen Zeit abarbeiten. Dabei waren neben unzähligen umgestürzten bzw. umsturzgefährdeten Bäumen welche entfernt werden mussten auch Hangrutschungen, eingestürzte Keller, großflächige Überflutungen und Dammsicherungsarbeiten.

Weiters wurden rund 1000 Sandsäcke gefüllt und verbracht und das während permanent laufenden Pumparbeiten. Es wurden Autos Ortsverändert um Schäden durch die Wassermassen zu verhindern. Auch Bachläufe mussten von uns händisch aufgegraben, sowie an anderen Stellen Schutzdämme errichtet werden, um die Wassermassen lenken zu können. Dies sind extrem gefährliche Tätigkeiten, konnten aber allesamt ohne Verletzungen abgearbeitet werden. Parallel dazu gab es noch eine Türöffnung mit Menschenrettung sowie eine ausgelöste Brandmeldeanlage.

Durch die Bildung von Einsatzreserven und Ablösen konnten wir den Dienst von Samstag bis Dienstag 00:00 Uhr durchgehend aufrechterhalten und alles erledigen. Unser Feuerwehrhaus ist nun nicht mehr durchgängig besetzt daher bitten wir wieder wie gewohnt am Feuerwehr Notruf und nicht direkt in unserem Haus anzurufen sollten sie weitere Hilfe benötigen. Die Notrufnummer ist 122!

Danke!

Ein riesen Dankeschön an dieser Stelle an die Mannschaften der Feuerwehren der Marktgemeinde, welche gemeinsam mit uns unzählige Einsätze unter härtesten Bedingungen abarbeiteten. Allein auf das Ortsgebiet Leobendorf entfielen bis dato über 150 Einsätze. Wir standen gemeinsam mit über hundert Kameradinnen und Kameraden im Einsatz.

Feuerwehr Tresdorf
Freiwillige Feuerwehr Oberrohrbach
Freiwillige Feuerwehr Unterrohrbach

Ausserdem auch ein großes Dankeschön an Sie, die Bevölkerung für die Unterstützung der Feuerwehr. Nicht nur das ganze Jahr über durch Ihre Zuwendungen und die Besuche unserer Veranstaltungen, sondern ganz besonders auch in dieser, auch für uns extrem fordernden Situation.

Die Mannschaft hat sich, müde und vollständig durchnässt sehr gefreut über jede Tasse heißen Kaffee, jedes Stück Kuchen und auch die wahnsinnig großzügigen Spenden im Feuerwehrhaus. Wir bekamen Getränke und warmes Essen. Dies hat uns die Möglichkeit gegeben uns zu stärken und auch einiges an organisatorischem Aufwand genommen. Ein herzliches Dankeschön nochmals hierfür. Abschließend gibt es nur noch zu sagen, dass es ein schönes Gefühl ist in solch einer Kameradschaft zu sein und es hat wieder einmal gezeigt wie wichtig auch eine Ortsübergreifende Zusammenarbeit ist.

Als Retter gekommen – als Engel gegangen!

Abschliessend möchten wir noch einem Kameraden aus dem Bezirk Tulln gedenken, welcher bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Einsatz sein Leben verloren hat.

Ruhe in Frieden Kamerad!